Beschreibt die pro Tag etwa zwei Mal stattfindende Abfolge von Ebbe und Flut an den Küsten. Die Gravitation von Sonne und Mond übt Gezeitenkräfte (Anziehungskräfte, Gravitationskräfte) auf die Erde aus, wobei der Mond etwa zu zwei Drittel dafür verantwortlich ist. Da die Erde eine räumliche Ausdehnung besitzt und die Stärke der Schwerkraft von der Entfernung zwischen sich anziehenden Körpern abhängt, erfahren nicht alle Punkte der Erde eine gleich starke Gravitationskraft. In Folge wird das Wasser der Ozeane (in deutlich geringerem Ausmaß auch die Landoberfläche) in Richtung Sonne bzw. vor allem Mond gezogen, der erste Flutberg entsteht. Der Gravitationsmittelpunkt der Erde liegt im System Erde-Sonne bzw. Erde-Mond nicht mehr genau im Erdzentrum, sondern ein Stück in Richtung Mond bzw. Sonne entrückt. Als Folge davon sind die Fliehkräfte auf der sonnen-, bzw. mondabgewandten Seite der Erde erhöht, womit sich dort ein zweiter Flutberg bildet.