Unter Adiabasie versteht man allgemein die Eigenschaft eines Systems, keine Wärme mit seiner Umgebung auszutauschen. Näherungsweise kann zum Beispiel eine Thermoskanne als ein solches adiabatisches System aufgefasst werden. In der Meteorologie spielt die Adiabasie vorwiegend bei vertikalen Luftbewegungen eine Rolle, da die molekulare Wärmeleitung der Luft sehr gering ist. Steigt ein Luftpaket auf, dehnt es sich aus, weil der Luftdruck mit der Höhe abnimmt. Für diesen Ausdehnungsprozess wird Energie benötigt, die aber aufgrund der Adiabasie nur aus der inneren Energie des Systems stammen kann. Folglich kühlt sich die Luft ab. Bei absinkender Luft verhält es sich umgekehrt. Unterhalb des Kondensationsniveaus verlaufen vertikale Luftbewegungen trockenadiabatisch mit einer Temperaturänderung von rund 1 Grad pro 100 Meter, oberhalb davon, also in den Wolken feuchtadiabatisch mit einer Temperaturänderung von rund 0,6 Grad pro 100 Meter.